31.01.2024
Stockelsdorf hat kein eigenes Gymnasium und keine Oberstufe an der Gerhard-Hilgendorf-Schule. Die Genehmigung einer Oberstufe wäre 2013 wohl ohne weiteres möglich gewesen, wurde aber damals von der Gemeindevertretung abgelehnt. Jetzt hat die Hilgendorf-Schule ein anderes Konzept und kooperiert für die Oberstufe mit den umliegenden berufsbildenden Schulen. 2018/19 gab es Forderungen aus Bad Schwartau, dass die Gemeinden Stockelsdorf, Ahrensbök und Ratekau im Falle eines Neubaus des Gymnasium am Mühlenberg (GaM) im Rahmen Trägerschaftsvertrags den Neubau des GaM in Bad Schwartau mitfinanzieren sollten.
Aus Ahrensbök und Ratekau wurde dies relativ schnell abgelehnt, auch wegen der Art und Weise, wie die Forderungen gestellt wurden. Ich war diesbezüglich noch länger mit der Stadt Bad Schwartau und Vertretern des Kultusministeriums im Gespräch. Auch über eine Standortverlagerung nach Stockelsdorf. Diese war aber letztlich für Bad Schwartau nie eine ernsthafte Option. Für die Stockelsdorfer Mehrheit in der Kommunalpolitik aus Kostengründen im Übrigen auch nicht.
Ein Schulverband war wegen der verhärteten Fronten auch keine echte Option und ich glaube, das war die richtige Entscheidung für eine schnelle Fertigstellung des GaM im Sommer 2022. Sonst hätten nämlich Gemeindevertretungen aus 2-4 Kommunen die Pläne beschließen müssen.
Stockelsdorfer Schülerinnen und Schüler besuchen aber seit Jahrzehnten die beiden Schulen in Bad Schwartau, früher waren es nach dem Schulgesetz die zuständigen Gymnasien. Heute ist die Rechtslage durch die freie Schulwahl etwas anders. Stockelsdorf hat kein eigenes Gymnasium, würde auch keins genehmigt bekommen und hatte sehr gute Gründe, nicht einem Schulverband beizutreten, sondern an der Variante festzuhalten, im Rahmen des Schullastenausgleichs pro Schüler:in pro Jahr zu bezahlen.
Eine neue Schule wie das GaM ist natürlich sehr beliebt und nicht jede Familie kann erwarten, dass sie einen Platz am GaM bekommt, aber die Vergabekriterien für die Plätze führen dazu, das Kinder aus Stockelsdorf, trotz Gymnasialempfehlung und hervorragender Noten, keinen Platz an einem der beiden Gymnasien in Bad Schwartau in Aussicht gestellt bekommen haben. Letztes Jahr ist dieser Fall meines Wissens nicht eingetreten, obwohl Eltern es befürchtet hatten. Damals sind dann zusätzliche Kinder am Leibniz Gymnasium aufgenommen worden.
Da ich aber schon wieder erste Anfragen von Eltern aus Stockelsdorf bekommen habe, denen angeblich gesagt wurde, dass ihre Kinder gegebenenfalls nach Lübeck, Eutin oder Timmendorfer Strand ausweichen müssten, habe ich Kontakt mit der Schulaufsicht für Gymnasien in Kiel aufgenommen. Ich werde die Situation so nicht weiter hinnehmen.