20.02.2024

Heute Abend war ich in Horsdorf zur Vorstellungsrunde eingeladen. Ich hatte zehn Minuten Zeit, um mich und meine Ziele vorzustellen und dabei auf besonders wichtige Fragen für die drei Dörfer Horsdorf, Klein Parin und Malkendorf einzugehen.

Für alle drei Dörfer hat die Gemeinde Stockelsdorf (wie für die 7 übrigen Dorfschaften auch) ein Ortsentwicklungskonzept aufgestellt und im Oktober 2023 beschlossen. Einige kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen sind schon in Umsetzung oder fertig umgesetzt. Zum Beispiel eine Tischtennisplatte in Horsdorf und die Tische und Bänke in für die Fahrradrastplätze, die auch als Treffpunkt für das Dorf genutzt werden können. In Klein Parin und Malkendorf fehlen dafür noch die Möbel. Die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Horsdorf hat eine hohe Priorität.

Beleuchtung: Der Ausschuss für Umwelt, Bauen, Planen und öffentliche Sicherheit Anfang Februar 2024 einen sogenannten Lichtmasterplan beschlossen, der in den kommenden 2-4 Jahren umgesetzt werden soll. Die Gemeinde spart dadurch nicht nur Dreiviertel der Energiekosten für die Straßenbeleuchtung, die Beleuchtungssituation in allen Dorfschaften und dem Hauptort wird dadurch durch hellere und zusätzliche Leuchten deutlich verbessert. Außerdem können die Leuchten/Masten für ein W-LAN-Netz und zur Überwachung des ruhenden Verkehrs genutzt werden. (Sowohl in Horsdorf, als auch in Malkendorf und Klein Parin wurde im Rahmen der Ortsentwicklungskonzepte eine Umrüstung auf LED gefordert.)

Gemeindehaushalt und Personal: Der Dorfvorsteher stellte die Frage, wie die anstehenden Projekte aus dem Gemeindehaushalt finanziert werden können, wie es um die Haushaltslage wirklich bestellt ist und ob die Gemeinde wirklich so viel Personal braucht. Als Bürgermeisterin habe ich sechs Haushalte geplant, der 2024er mit einem ausgeglichenen Ergebnishaushalt, wir mussten in den letzten sechs Jahren nie einen Investitionskredit aufnehmen, haben trotzdem im Schnitt 6 Millionen Euro investiert, d.h. insgesamt 36 Millionen und davon rund knapp 5 Millionen größere Investitionen nur in den 10 Dörfern. Ich gehe davon aus, dass die Gewerbesteuern durch Neuansiedlungen in den nächsten Jahren steigen werden. Wir haben in den letzten Jahren jedes Jahr neue Stellen in den Stellenplan aufgenommen, die aber alle notwendig waren. Der neue kommunale Ordnungsdienst trägt zu unserer Sicherheit bei und finanziert sich vermutlich künftig selbst. Das Thema Fördermittelmanagement haben wir professionalisiert und um die Digitalisierung in Schulen und Verwaltung auf den Stand zu bekommen, den wir erreicht haben, wir haben Bestnoten bei der Digitalisierung in beiden Bereichen, brauchten wir Köpfe, die Digitalisierung leben. Die ehrenamtlichen Helferinnen bei der Betreuung von Menschen mit Migrationserfahrung konnten die Aufgaben nicht mehr alleine stemmen…

Schulbusverkehr/ÖPNV: Der Busverkehr in den Dörfern ist ausbaufähig, das ist mir bewusst. Für Stockelsdorf gibt es Pläne für On-Demand Ringlinien in den Dörfern vom Kreis Ostholstein, dort hakt aber die Umsetzung. Eine Abfrage zum Thema Bürgerbus (Freiwillige Fahrer gesucht!) war sowohl bei der großen ÖPNV Umfrage (die man wiederholen könnte) und bei den Präsenzworkshops zu den Ortsentwicklungskonzepten ohne Erfolg. Carsharing von Sonderfahrzeugen (Kleinbussen) auf den Dörfern ist eine Option zur besseren Mobilität. Der Verein zur Förderung von Kindern der die Ganztagsbetreuung an den Grundschulen übernommen hat, bietet übrigens Testweise einen Fahrdienst nach Betreuungsende(weil dann kein regulärer Schulbus mehr fährt). Ich weiß, die Horsdorfer und Malkendorfer (und meisten Klein Pariner) gehen nach Schwartau in die Grundschule …

Wohnbauliche Entwicklung: Klein Parin hat einen B-Plan, Horsdorf eine Abrundungsatzung. Der B-Plan in Klein Parin soll erweitert werden, es gibt aber (wie überall) Schwierigkeiten mit der Entwässerung, weil die Untere Wasserbehörde immer anspruchsvollere Konzepte einfordert. Das Problem haben wir in Klein Parin und einige Investoren im Bereich des Kernortes(die brauchen aber auch keine Enteignung/Erhaltungssatzung, sondern professionelle Begleitung durch die Gemeinde, so wie wir sie z.B. seit Jahrzehnten im Bereich unserer freiwilligen Bauberatung bieten). Und wir haben großartige Landwirte, die uns auch schon bei Erdarbeiten unterstützt haben, aber eine Entwässerung für ein Baugebiet ist doch eine andere Baustelle.

Es war eine guter Abend mit toller Resonanz. Vor der ersten offiziellen Veranstaltung habe ich gegenüber dem Moderator meine Sorge geäußert, dass ich im Gegensatz zu den Herausforderern in allen Themen drin bin, aber aus diesem Grund auch nicht alles behaupten und über manche Projekte noch nicht sprechen kann. Die erste Veranstaltung war sehr fair, inzwischen merke nicht nur ich, dass das Halbwissen größer geworden und die Seitenbemerkungen der Herausforderer heftiger geworden sind. Draussen nach der Veranstaltung hat mich eine liebe Malkendorferin erst mal gedrückt und gesagt, wie gerne sie mich behalten möchte.

Die Versammlung in Robert Muus‘ Diele war supergut besucht.