Unsere Bürgermeisterin

Liebe Stockelsdorferinnen, liebe Stockelsdorfer, am 3. März 2024 findet die BürgermeisterInnen Wahl in Stockelsdorf statt.
Als ihre Bürgermeisterin bewerbe ich mich um eine zweite Amtszeit.

Ihre Julia Samtleben

Vorstellungsrede im Herrenhaus am 4. März

Sehr geehrte Frau Starke,
sehr geehrter Herr Lakins,
meine Damen und Herren,

ich freue mich, dass Sie alle heute so zahlreich in das Herrenhaus gekommen sind und ich auch heute wieder die Gelegenheit habe, mich Ihnen persönlich vorzustellen.

Außerdem möchte ich Ihnen darüber berichten, wie ich das Amt der Bürgermeisterin führen möchte.

Und mit einigen inhaltlichen Punkten möchte ich Ihnen gerne deutlich machen, warum wieder eine Frau die richtige ist, um die Arbeit im Bürgermeisteramt fortzusetzen.

Meine persönliche Vorstellung will ich heute recht kurz halten – sozusagen im Telegrammstil -, damit uns nachher mehr Zeit für die Diskussion bleibt. Meine ausführlichen persönlichen Daten können Sie auch auf meiner Homepage  www.julia-samtleben.de nachlesen. Dort gibt es noch viele andere Informationen über meine Pläne für Stockelsdorf.

Ich bin 37 Jahre alt und verheiratet mit Oliver. Wir haben zwei Kinder,  Lily ist sieben Jahre alt und Tom ist vier. Geboren wurde ich in Kingston/Jamaika als Tochter deutscher Entwicklungshelfer. Den größten Teil meiner Kindheit und meine Schulzeit verbrachte ich in Schleswig-Holstein.

2000 habe ich in Pinneberg mein Abitur gemacht. Das erste Staatsexamen habe im Februar 2007 abgelegt. Nach einem Ergänzungsstudiengang im Wirtschaftsrecht arbeite ich seit dem 1. September 2007 als Juristische Referentin in der EOS Gruppe, einem Dienstleistungsunternehmen des Otto-Konzerns. Hier arbeite ich mit einem kompetenten Team zusammen. Gerade diese Erfahrung der Zusammenarbeit auf Augenhöhe halte ich auch für die Führung der Gemeindeverwaltung für eine unerlässliche Voraussetzung.

Seit etwa zehn Jahren bin ich Mitglied der SPD. Dabei sind meine Wurzeln in der Sozialdemokratie eine wichtige Grundlage für mein politisches Engagement und für viele Ansichten, die mein persönliches Leben prägen.

Eines ist für mich jedoch völlig klar: Das Bürgermeisteramt verträgt keine Parteipolitik. Kommunalpolitik folgt nicht parteipolitischer Ideologie, sie ist nicht schwarz, nicht rot, nicht grün oder gelb, Kommunalpolitik orientiert sich ganz konkret an den Interessen der Bürgerinnen und Bürger und damit an der Weiterentwicklung unserer Gemeinde.

Ich werde daher das Bürgermeisteramt parteineutral ausüben und allen Bürgerinnen und Bürgern unabhängig von ihrer politischen Couleur die gleiche Wertschätzung entgegenbringen.

Seit Anfang des Jahres bin ich nun dabei, Stockelsdorf und seine Bürgerinnen und Bürger kennen zu lernen, in das Leben dieser pulsierenden Gemeinde einzutauchen.

Seitdem habe ich viele freundliche und nette Menschen in Stockelsdorf kennen gelernt, mich mit einer ganzen Reihe von Kommunalpolitikern getroffen und auch auf vielen Veranstaltungen am gesellschaftlichen Leben in Stockelsdorf teilgenommen.

Es waren ereignisreiche, spannende, und auch fordernde Tage, und ich gestehe, so viele neue Informationen in so kurzer Zeit sind noch nie an mich herangetragen worden.

Ich bin überall freundlich und offen aufgenommen worden, und dafür möchte ich mich ganz herzlich bei all meinen Gesprächspartnern bedanken.

Am häufigsten wurde mir die Frage nach meinem zukünftigen Wohnsitz gestellt. Selbstverständlich werde ich im Falle meiner Wahl schnellstmöglich nach Stockelsdorf umziehen. Mit der ganzen Familie. Und auch meine Eltern werden mit uns hierher ziehen.

Eine Bürgermeisterin gehört in ihre Gemeinde. Aus diesem Grund haben mein Mann und ich schon im Januar unsere Bewerbungsunterlagen um einen Bauplatz im neuen Baugebiet im Bereich Bahndamm/Weidenweg im Stockelsdorfer Rathaus abgegeben und hoffen auf unser Losglück.

Auch wenn ich in den letzten gut 60 Tagen unglaublich viel über Stockelsdorf erfahren habe, so bin ich immer noch am Anfang. So wie Rom nicht an einem Tag gebaut wurde, so lernt man Stockelsdorf in all seinen Facetten und Besonderheiten nicht in zwei Monaten kennen.

Also, was das Wissen über Stockelsdorf betrifft, sind Sie mir alle überlegen. Sie sind die Profis, die hier jeden Stein kennen, tagtäglich seit vielen Jahren mit ihren Nachbarn und Freunden Stockelsdorf erleben und das aktuelle kommunale Geschehen hautnah begleiten. Das muss ich alles noch in mich aufnehmen, für mich erfahren und verinnerlichen.

Doch ich lerne schnell, und mit jedem Tag, mit jedem Besuch eines Dorfvorstandes oder Vereinsvorsitzenden, mit jedem Gespräch vor Famila oder an der Haustür, kurzum mit jeder neuen Erfahrung wachse ich in Stockelsdorfs Leben hinein und werde so zu Ihrer neuen Bürgermeisterin.

Was, meine Damen und Herren, können Sie denn nun von meiner Amtsführung erwarten?

Für das Bürgermeisteramt bringe ich aufgrund meiner fundierten juristischen Ausbildung und reichen Berufserfahrung bei einem privaten Dienstleistungsunternehmen die richtigen Voraussetzungen mit.

Zwischen der Tätigkeit bei einem privaten Dienstleister und dem öffentlichen Dienstleister „Gemeindeverwaltung Stockelsdorf“ gibt es nämlich keinen großen Unterschied. Bei beiden Unternehmungen ist der Servicegedanke, der Dienst am Kunden oder Bürger die wichtigste Voraussetzung.

Als Bürgermeisterin werde ich daher einen offenen Politikstil pflegen und so im Dialog mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürger bleiben. Denn Sie sind meine Kunden, und Sie können mich jederzeit direkt ansprechen.

Ein weiterer Vorteil für meine Amtsführung ist, dass ich von außen komme, aus einer anderen Gemeinde und mit beruflichen Erfahrungen aus der Privatwirtschaft.

Als Quereinsteigerin kann ich das kommunale Leben in Stockelsdorf mit seinen 10 Dorfschaften aus einer anderen Perspektive bewerten. So gehe ich  an die Herausforderungen und die Chancen für Stockelsdorf mit unverstelltem Blick und  ohne Scheuklappen des vorhandenen Beziehungsgeflechts heran. Mit frischem Wind aus der Privatwirtschaft kann ich die Dinge hinterfragen, die „schon immer so gemacht wurden“ und – wenn nötig – alte Strukturen auflösen.

Der rechtliche Rahmen für meine Tätigkeit ist in der Gemeindeordnung (§ 55) vorgegeben. Als Bürgermeisterin leite ich die Gemeindeverwaltung nach den Zielen und Grundsätzen der Gemeindevertretung, nicht mehr und nicht weniger. Die Beschlüsse der Gemeindevertretung geben also in vielen Dingen meinen Handlungsrahmen vor.

Entscheidend ist jedoch – und das liegt dann in meinen Händen – wie die Beschlüsse der Gemeindevertretung vorbereitet und wie sie umgesetzt werden. Daran misst sich die Qualität meiner Arbeit, und durch diese Qualität wird die Entwicklung der Gemeinde weiter positiv vorangetrieben werden.

Ich bin mir jedoch auch darüber im klaren, dass nicht immer eitel Sonnenschein herrscht und im Rahmen einer pflichtbewussten Amtsführung auch Entscheidungen getroffen werden müssen, die nicht allen gefallen, die aber für die Entwicklung der Gemeinde notwendig sind.

Da darf man sich dann nicht wegducken, sondern muss Verantwortung übernehmen, und das kann ich und werde es dann auch tun.

 Doch nun zu den Inhalten:

Bei meinen vielen Gesprächen in den letzten Wochen wurden eine ganze Reihe von Themen angesprochen. Drei Themen wurden besonders häufig genannt:

Das Thema Verkehrssicherheit im Bereich der Schulen und in den Wohngebieten stand immer wieder im Mittelpunkt der Diskussion und hat durch die Verkehrsunfälle in den letzten Tagen eine traurige Aktualität bekommen. Neben kurzfristigen Maßnahmen wie verstärkte Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsbeschränkungen setze ich hier auf ein langfristiges und nachhaltiges Konzept der Verkehrsberuhigung durch Straßenumbau.

Durch veränderte Straßenprofile, Verschwenkungen, Einengungen, Aufpflasterungen, Bepflanzungen, Blumenkübel und Straßenmöblierung wird nicht nur der Autoverkehr konsequent verlangsamt sondern auch die Attraktivität der Wohngebiete gesteigert.

Dabei ist mir bewusst, dass diese Maßnahmen zur Verkehrssicherheit einen langen Atem benötigen und nur im Einvernehmen mit den Kommunalpolitikern und den betroffenen Bürgern erreicht werden kann.

 Ein weiteres wichtiges Thema ist die Betreuung unserer Kinder in den Krippen, Kitas und Schulen. Nach Angaben der Eltern reicht das Angebot an Betreuungsplätzen in unserer Gemeinde offensichtlich nicht aus. Hier sehe ich weiteren Handlungsbedarf. Ich freue mich daher, dass der starken Nachfrage nach Krippenplätzen von der Gemeinde durch die Einrichtung weiterer Plätze begegnet wird.  Außerdem spielt die Transparenz der Vergabe der Kita- und Krippenplätze für die Eltern eine wichtige Rolle.

Des weiteren sehe ich Bedarf bei der Koordinierung zu einer einheitlichen Betreuung aller Kitaträger und Schulen in den Ferien. Ziel der Koordinierung der Ferienbetreuung muss es sein, dass für alle Kinder einer Familie in den Ferien ein zeitlich passendes Betreuungsangebot gegeben ist.

Und schließlich müssen wir uns ständig darum kümmern, langfristig die auf dem Arbeitsmarkt hart umworbenen Fachkräfte für unsere Kitas zu gewinnen und zu halten..Die stärkere Nachfrage wird dazu führen, dass ausreichendes und qualifiziertes Personal immer schwerer anzuwerben sein wird. Eine befriedigende Personalsituation ist jedoch die Grundvoraussetzung für gute Arbeit in den Kitas.

Und ein drittes Thema kam häufig zur Sprache: das Leben im Alter. Dabei habe ich immer wieder gehört, dass man in Stockelsdorf gerade als älterer Mensch gut leben kann.

Die meisten von Ihnen haben daran mitgewirkt, dass Stockelsdorf heute so lebenswert ist. Dieses heutige Stockelsdorf ist somit ein gutes Stück Ihrer persönlichen Lebensleistung, und deshalb haben Sie ein Anrecht darauf, dass die Gemeinde für Ihre Lebensumstände im Alter ein gutes Angebot bereithält. Daher möchte ich für Sie komfortable Lebensbedingungen schaffen und erhalten.

Durch den Ausbau und die Sanierung der bestehenden Fuß- und Radwege sowie eine gute Straßenbeleuchtung in den Wohngebieten will ich gerade den älteren Bürgern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erleichtern. Barrierefreiheit im Gemeindekern gehört ebenso dazu.

Dabei klingt mir noch ein Satz in den Ohren, den ich kürzlich auf einem Neujahrsempfang gehört habe: Barrierefreiheit ist für 10 % der Bevölkerung unentbehrlich, für 40 % notwendig und für 100 % – also für uns alle – komfortabel. Barrierefreiheit nützt also uns allen und sollte deshalb zu einem absoluten Qualitätsmerkmal für unsere Gemeinde entwickelt werden.

15 Minuten sind schnell vorbei. Meine Damen und Herren, es gibt ganz viele Bereiche und Themen, die ich in der Kürze der Zeit nicht ansprechen konnte: so zum Beispiel  das breit gefächerte Thema Bauen und Wohnen mit den Stichworten bezahlbarer Wohnraum, Wohnbedarf für Single Haushalte, altersgerechte und barrierearme Wohnungen, Baulandbevorratung sowie faire Grundstücksvergabe, oder die beispielhafte Klimapolitik in Stockelsdorf mit den Stichworten Ausbau des Radwegenetzes, Klimamanager, Elektrozapfsäulen und gemeindeeigene Elektroautos oder die Verkehrsbeziehungen zwischen Stockelsdorf und den zehn Dorfschaften mit den Stichworten ÖPNV und Fuß-/Wander- und Fahrradwege. Diese Fragen können Sie gerne in der anschließenden Fragerunde aufgreifen.

Wenn also für Sie noch Fragen offen sind oder Sie Anregungen haben, sprechen Sie mich an. Auch nach dem heutigen Abend. Ich bin für Sie da.

Soweit zu meiner Person, zu meiner Amtsführung und zu meinen Vorstellungen und Ideen für Stockelsdorf.

Wer mich wählt, entscheidet sich

  • für einen offenen und bürgernahen Politikstil, der vom Servicegedanken getragen wird,
  • für Kontinuität und Verlässlichkeit im Stil der Amtsführung

und

  • für neue Ideen, die das Leben Stockelsdorf im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gestalten.

Meine Damen und Herren, kommen Sie am 11. März zur Wahl. Bringen Sie bitte dabei auch Verwandte, Freunde und Nachbarn mit.

Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.